Wann kann eine kieferorthopädische Behandlung notwendig sein?

Die kieferorthopädische Therapie ist notwendig und empfehlenswert, wenn eine Fehlstellung von Zähnen und/oder Kiefer zu Beeinträchtigungen der Zahnfunktion führt oder die Gesundheit von Zähnen, Kiefergelenken oder dem Zahnhalteapparat gefährdet ist. Oft geht damit eine Veränderung des äußeren Erscheinungsbilds einher, da sich Zahn- und Kieferstellungen auf das Gesichtsprofil auswirken können. Selbst wenn die Fehlstellung keine funktionellen Beeinträchtigungen verursacht, aber als ästhetisch störend empfunden wird, kann eine Behandlung in Betracht gezogen werden.

Ob oder welche Zahnspange für Sie indiziert ist, wird unser Kieferorthopäde nach einer gründlichen Untersuchung entschieden.

Einige der häufigsten Fehlstellungen sind:

Engstand:
Die Zähne haben nicht ausreichend Platz und stehen daher verschachtelt oder schief.

Kreuzbiss:
Wenn die oberen Zähne bei einem Biss weiter innen liegen als die unteren, spricht man von einem Kreuzbiss.

Offener Biss:
Hier treffen die Backenzähne beim Zusammenbeißen aufeinander, während die Frontzähne keine Berührungspunkte haben. Es entsteht eine Öffnung im Frontzahnbereich.

Tiefer Biss:
Die oberen Schneidezähne überdecken die unteren Schneidezähne, wenn der Mund geschlossen ist.

Vor- oder Rückbiss:
Ein Rückbiss liegt vor, wenn der Oberkiefer zu weit hinten oder der Unterkiefer zu weit vorne ist. Bei einem Vorbiss ist es umgekehrt.

Asymmetrien:
Unebenheiten oder Asymmetrien in der Anordnung der Zähne oder des Kiefers.

Stark zurückliegender oder vorstehender Unterkiefer:
Das Verhältnis zwischen den oberen und unteren Schneidezähnen zeigt eine deutliche Verschiebung.

Auch wenn es vielen nicht bekannt ist, Zähne können bis ins hohe Alter hinein bewegt und Fehlstellungen korrigiert werden. Selbst wenn in der Jugend versäumt wurde, etwas zu unternehmen, besteht im Erwachsenenalter die Möglichkeit, Zahnfehlstellungskorrekturen vorzunehmen. Voraussetzung ist allerdings, dass die Zähne frei von Karies sind und der Zahnhalteapparat keine Entzündungen aufweist. Moderne, nahezu unsichtbare Zahnspangen ermöglichen dabei eine äußerst diskrete Durchführung der Behandlung.

Hier sind einige Gründe für eine ästhetische Kieferorthopädie:

Gerade Zähne:
Korrektur von Zahnfehlstellungen, um ein gleichmäßiges und gerades Lächeln zu erreichen.

Lückenfüllung:
Schließen von Lücken zwischen den Zähnen für ein ästhetisch ansprechenderes Aussehen.

Zahnform und -größe:
Anpassung von Zahnform und -größe, um ein ausgewogenes und harmonisches Lächeln zu erzielen.

Profilverbesserung:
Ausrichtung von Ober- und Unterkiefer, um das Profil zu verbessern.

Gesichtssymmetrie:
Schaffung von symmetrischen Gesichtsstrukturen durch Korrektur von Asymmetrien.

Selbstbewusstsein und psychisches Wohlbefinden:
Verbesserung des Selbstbewusstseins und psychischen Wohlbefindens durch ein ästhetisch ansprechendes Lächeln.

Soziale Akzeptanz:
Förderung der sozialen Akzeptanz durch ein attraktiveres äußeres Erscheinungsbild.

Professionelle Imageverbesserung:
Verbesserung des beruflichen Images, insbesondere wenn das äußere Erscheinungsbild einen Einfluss auf den Beruf hat.

Prävention von Mundgesundheitsproblemen:
Eine ästhetische Kieferorthopädie kann auch dazu beitragen, bestimmte Mundgesundheitsprobleme zu verhindern, indem sie Zähne in eine optimale Position bringt.

Vor einer Implantation oder der Anpassung von Zahnersatz
Darüber hinaus kann die Kieferorthopädie im Hinblick auf anstehende Versorgungen mit Kronen, Brücken oder Implantaten wertvolle Vorarbeit leisten.

Es ist wichtig zu beachten, dass ästhetische Kieferorthopädie nicht nur auf die äußere Erscheinung abzielt, sondern auch positive Auswirkungen auf die Mundgesundheit und das allgemeine Wohlbefinden haben kann. Vor Beginn einer Behandlung sollte eine gründliche Untersuchung und Beratung durch einen Kieferorthopäden erfolgen.

Ja, eine Zahnspange für Erwachsene kann durchaus sinnvoll sein. Wer über einen längeren Zeitraum mit einer Zahnfehlstellung lebt, kann unter verschiedenen Beeinträchtigungen leiden. Ein Fehlbiss kann zu chronischen Muskelverspannungen, Zahnschmerzen sowie Schäden am Gebiss und Kiefer im Alltag führen. Abgesehen von gesundheitlichen Aspekten werden schiefe Zähne oft als ästhetischer Makel empfunden. Daher kann sich auch im Erwachsenenalter der Einsatz einer Zahnspange zur Korrektur der Zähne als sinnvoll erweisen, und das nicht nur aus ästhetischer Sicht. Es trägt auch zur Verbesserung der Mundgesundheit und zur Vermeidung von weiteren Komplikationen bei.

Ähnlich wie bei Kindern stehen erwachsenen Patienten verschiedene Optionen für kieferorthopädische Behandlungen zur Verfügung. Während bei Kindern und Jugendlichen oft die herkömmliche feste Zahnspange verwendet wird, bei der Brackets direkt auf die Zähne aufgeklebt und durch einen Bogen miteinander verbunden werden, sind im Erwachsenenalter oft subtilere Lösungen gefragt. Hier sind einige Typen von Zahnspangen, die für erwachsene Patienten in Betracht gezogen werden können:

Herausnehmbare, transparente Aligner-Schienen (z.B. Clear Aligner®):
Durchsichtige, individuell angepasste Schienen, die herausgenommen werden können und kaum sichtbar sind.

Unaufffällige, zahnfarbene feste Zahnspangen mit besonders kleinen Keramikbrackets:
Klassische feste Zahnspangen, die jedoch kleinere und dezentere Brackets aus Keramik verwenden.

Feste, unsichtbare Zahnspangen auf der Innenseite der Zähne - Lingualtechnik
Spezielle Zahnspangen, die an der Innenseite der Zähne angebracht sind und daher von außen nahezu unsichtbar sind.

Zahnspangen werden normalerweise erst eingesetzt, wenn der Großteil des Zahnwechsels abgeschlossen ist. Dies liegt daran, dass ein Zahn, der an der falschen Stelle durchbricht, möglicherweise die geplanten Korrekturen beeinträchtigen könnte. Daher beginnt eine derartige Therapie in der Regel erst im Alter von etwa acht bis zehn Jahren. Trotzdem kann ein Kieferorthopäde bei Verdacht auf Zahnfehlstellungen bereits bei Kindergartenkindern die Entwicklung des Gebisses aufmerksam verfolgen.

Um sicherzustellen, dass eine Behandlung rechtzeitig erfolgt, empfiehlt es sich, das Gebiss Ihres Kindes erstmals ab einem Alter von sechs Jahren von einem Kieferorthopäden überprüfen zu lassen.

Wichtige Zeitpunkte für weitere Untersuchungen sind

• der Durchbruch der bleibenden oberen Schneidezähne
• und das Ende des Zahnwechsels.

Hier sind verschiedene kieferorthopädische Geräte und Zahnspangen für Kinder, die eine breite Auswahl für unterschiedliche Bedürfnisse bieten:

Herausnehmbare, lose Zahnspangen:

Zahnspangen, die vom Kind selbst herausgenommen werden können.

Passive, funktionskieferorthopädische Geräte (FKO-Geräte):
Geräte, die auf passive Weise die Zahn- und Kieferentwicklung beeinflussen.

Aktive Platte:
Eine herausnehmbare Vorrichtung, die aktiv Einfluss auf die Position der Zähne nehmen.

Herausnehmbare, lose Aligner-Schienen:
Transparente Zahnschienen, die herausgenommen werden können und eine unauffällige Option darstellen (z.B. Clear Aligner).

Festsitzende Zahnspangen (mit unterschiedlichen Brackets und Bögen):

1. Konventionelle Brackets (Keramik, Metall)
2. Selbstligierende Brackets (Keramik, Metall)
3. Innenliegende Brackets/Lingualtechnik (Metall)

Bögen:

1. Thermoelastische Bögen
2. Stahlbögen
3. Beschichtete Bögen

Diese Vielfalt ermöglicht es, die geeignete Zahnspange basierend auf den individuellen Anforderungen und Präferenzen des Kindes auszuwählen.

Hier ist ein kurzer Abriss darüber, wie eine typische KFO-Behandlung abläuft:

Erstberatung und Diagnose:
Die Behandlung beginnt mit einer gründlichen Untersuchung durch unseren Kieferorthopäden in Wetzlar. Anhand von Röntgenaufnahmen, Abdrücken und weiteren Diagnoseverfahren wird die Fehlstellung diagnostiziert.

Behandlungsplanung:
Der Kieferorthopäde erstellt einen individuellen Behandlungsplan, der auf der Diagnose basiert. Dieser Plan legt fest, welche Art von Zahnspange oder kieferorthopädischem Gerät verwendet wird und wie lange die Behandlung voraussichtlich dauern wird.

Anpassung der Zahnspange oder kieferorthopädischen Geräte:
Die Zahnspange oder das kieferorthopädische Gerät wird angepasst und installiert. Bei festen Zahnspangen werden Brackets und Bögen angebracht, bei herausnehmbaren Geräten erfolgt die Anpassung entsprechend.

Regelmäßige Kontrollen und Anpassungen:
Während der Behandlung sind regelmäßige Kontrollbesuche beim Kieferorthopäden erforderlich. In diesen Terminen werden Anpassungen vorgenommen, um den Fortschritt zu überwachen und die Zahnspange entsprechend zu modifizieren.

Abschluss der Behandlung:
Sobald die gewünschten Ergebnisse erreicht sind, wird die Zahnspange oder das kieferorthopädische Gerät entfernt. Eventuell folgt eine Phase mit Retentionsgeräten, um die Zähne in ihrer neuen Position zu stabilisieren.

Nachsorge und Retention:
Nach Abschluss der eigentlichen Behandlung erfolgt eine Nachsorgephase, in der der Patient Retentionsgeräte trägt. Diese sorgen dafür, dass die Zähne ihre neue Position beibehalten.

Der genaue Verlauf kann je nach Art der Fehlstellung und der gewählten kieferorthopädischen Geräte variieren. Die Einhaltung der Empfehlungen des Kieferorthopäden und regelmäßige Kontrollbesuche sind entscheidend für den Erfolg der Behandlung.

Die Pflege einer festen oder losen Zahnspange ist entscheidend für den Erfolg der kieferorthopädischen Behandlung. Bei festen Zahnspangen, die aus Brackets und Drähten bestehen, ist es wichtig, Speisereste sorgfältig zu entfernen, um Karies zu vermeiden. Hierbei sind Interdentalbürsten und spezielle Zahnseide hilfreich. Eine gründliche Zahnpflege, inklusive regelmäßiger Kontrollen beim Zahnarzt, ist unerlässlich.

Für lose Zahnspangen ist die Reinigung der Spange selbst ebenso wichtig wie die Reinigung der Zähne. Sie sollten regelmäßig mit einer Zahnbürste und mildem Seifenwasser gereinigt werden, um Ablagerungen zu verhindern. Außerdem ist es ratsam, die Zahnschiene beim Essen und Trinken herauszunehmen, um Verfärbungen zu minimieren und Beschädigungen zu verhindern.

Generell gilt für beide Typen von Zahnspangen, dass eine gesunde Ernährung ohne übermäßigen Zuckerkonsum dazu beiträgt, Kariesrisiken zu minimieren. Die Einhaltung der Pflegehinweise Ihres Kieferorthopäden ist entscheidend, um die Effektivität der Behandlung zu gewährleisten und gleichzeitig die Mundgesundheit zu fördern.